Mittwoch, 20. Januar 2016

Ausbildungsverbund - BildxZug

Heute machten wir uns auf nach Zug. Dort warteten einige Institutionsvertreter auf uns, die uns ihre Angelegeneheiten gerne näher präsentieren wollten. In meinem heutigen Post will ich dabei nur auf BildxZug eingehen - die Institution, die wir vormittags besucht haben.


Nun, was ist BildxZug? Kurz: ein Ausbildungsverbund (weiteres Beispiel). Was ist ein Ausbildungsverbund? Vereinfacht erklärt ist es eine Art Vermittlungsagentur für Lehrstellen. BildxZug stellt die Lehrlinge ein und schliesst die entsprechenden Verträge ab. Ebenso verhandelt der Verbund mit den Lehrbetrieben und bestimmt bilateral die Anstellungsbedingungen. Während ich den Ausführungen des Geschäftsführers von BildxZug lauschte, kam mir immer wieder der Gedanke an eine Art Headhunter für Auszubildende. Auch die Sticheleien seitens des Referenten am Nachmittag bestärkten diese Ansicht. Aber dazu später mehr...

Im Vergleich dazu gibt es auch noch Lehrbetriebsverbunde. Diese sind in den Grundzügen dasselbe. Allerdings funktionieren sie ohne vermittelnden Zwischenakteur. Die Betriebe schliessen sich ohne Mittelsmann zusammen und bilden Lernende gemeinsam aus.


Nun gut, BildxZug konzentriert sich also vor allem auf die leistungsstarken Lernenden. Das ist auch nötig, wenn man bedenkt, welche Anforderungen an die jungen Berufseinsteiger/-innen gestellt werden. Ausbildungsgänge wie KV international oder KV Business English Plus verlangen mehr als nur die sonst für das KV üblichen Fähigkeiten. Zwei junge Damen, die uns kurz vor Mittag noch Rede & Antwort gestanden haben, haben gesagt & gezeigt, dass durchaus ein starkes Interesse allgemein sowie eine Affinität zu Sprachen vorausgesetzt werden müssen.
Schaffen die Bewerberinnen und Bewerber den Sprung zu BildxZug, eröffnen sich ihnen interessante Möglichkeiten. Durch das Modell des Ausbildungsverbunds besteht die Möglichkeit und die Absicht, dass die Lernenden ihren Lehrbetrieb regelmässig wechseln. So arbeiten sie beispielsweise ein Jahr bei der international tätigen Firma Johnson&Johnson, das nächste Jahr bei einem KMU in Zug. Gerade in Zug, dem international stark verknüpften Cluster von multinationalen Unternehmen, bietet dieses Modell sehr interessante Ansätze. Die Einblicke, die sich den Lernenden in den 3-4 Lehrjahren bieten, sind wohl nahezu vollumfänglich. Abgänger dieser Lehren sind gemäss der Aussagen der Beteiligten äusserst gefragt.
Für mich hat sich aber die Frage gestellt, ob die Bindung zwischen Lehrbetrieb und Lernendem durch die stetigen Wechsel nicht leidet. Wer auf ein stetes Umfeld am Arbeitsplatz angewiesen ist - und dies ist nach meiner Erfahrung gerade für Lernende häufig wichtig, ist hier fehl am Platz. Aber diese sind dann wohl ohnehin nicht die Leistungsstarken... Naja.

Mit dem anderen Ende der Skala, den Leistungsschwachen und Problemfällen, haben wir uns am Nachmittag beschäftigt. Der Post dazu folgt, also: Stay tuned!

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