Montag, 21. Dezember 2015

Lernjobs

Ein zentrales Element, das Max uns vermitteln will, sind Lernjobs. Ihre Vorteile liegen meines Erachtens auf der Hand. Die Lernenden erhalten einen unmittelbaren, praktischen und handlungsorientierten Zugang zum Stoff. Wie sich das in meinem Erstfach Geschichte umsetzen lässt, soll erst später Gegenstand meiner Auseinandersetzung werden.

Erst soll es darum gehen, was einen guten Lernjob an sich ausmacht. Damit ein solcher sinnvoll ist und auch bei den Schülerinnen und Schülern gut ankommt, gibt es einige Punkte, die zu beachten sind:


Vorweg ist es sinnvoll, einen Advanced Organizer erstellen zu lassen. Es geht dabei darum, das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler zu aktivieren, sie abzuholen und auch gleich auf bereits Bekanntes anzuknüpfen. Die Lernenden erkennen so, was sie bereits wissen, über welches Lerngerüst sie verfügen und worauf sie aufbauen können. Ein Advanced Organizer sollte daher der erste Schritt eines Lernjobs sein. Es gibt dafür viele Möglichkeiten - denkbar sind MindMaps, ConceptMaps, Brainstormings, Thesenformulierungen oder vieles mehr.

Bevor es allerdings darum geht, die Aufgabenstellung für einen Advanced Organizer zu formulieren, sollte man sich des Auftrags, den man erteilen will, bewusst sein. Dazu ist es sinnvoll, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Dazu soll zu Beginn ein Bewertungsraster, ein so genannter Rubric, erstellt werden. In verschiedenen Kategorien soll daraus ersichtlich werden, was am Ende des Lernjobs von den Schülerinnen und Schülern erwartet wird. Zum einen dient dieses Raster den Lernenden als Orientierung, damit sie wissen, was von ihnen verlangt wird. Zum anderen ist es auch für die Lehrperson eine nützliche Stütze, da so gleich zu Beginn deutlich gemacht werden muss, was von den Lernenden verlangt wird. So hat man für die Ausarbeitung des restlichen Auftrags einen Leitfaden, nach dem man sich richten kann.
http://qualityandinnovation.com/2012/02/02/the-rubric-as-a-general-purpose-quality-tool/

Ein solches Raster gilt es jetzt auf die nächste Stunde zu erstellen. Ich werde mich also mal daran versuchen und später von meinen Erfahrungen berichten. Stay tuned!

Sonntag, 29. November 2015

Visual Facilitating

Nun ging es also um das Visual Facilitating... Doch was ist das? Kurz gesagt geht es darum, etwas, das gerade im Unterricht behandelt wird oder das den Rahmen des Unterrichts abstützt, schnell und anschaulich zu visualisieren. An sich ganz einfach.

Darüber hinaus gibt es (beispielsweise auf Wikipedia) kompliziertere, aber dennoch verständliche Definitionen:
Visual Facilitation ist die verantwortliche visuelle Begleitung von Gruppenprozessen. Prozess, Inhalte und Ergebnisse werden in Visueller Sprache , d. h. in Bild-Wort-Kombinationen erfasst. Der/Die Visualisierer/in hört zu, nimmt das Geschehen auf und bringt den Diskurs und seine Ergebnisse Schritt für Schritt live als Visualisierung zu Papier, Kernaussagen werden herausgefiltert. Die Visualisierung wirkt als Spiegel des Geschehens direkt auf den Gruppenprozess zurück. Die live-Visualisierung kann durch vorab hergestellte Visualisierungen wesentlicher Inhalte (von Charts bis hin zu handgemalten Filmen) ergänzt werden.

Dass es zur Visualisierung auch diverse Tricks und Kniffe gibt, hat sich schnell gezeigt. So gibt es mehrere verschiedene Elemente, die sich einbauen lassen:

  • Die Schrift sollte natürlich möglichst leserlich sein - und im Optimalfall schwarz auf weiss.
  • Alle Elemente (Kästchen, Cluster, Templates), die Text enthalten, werden, als «Container» bezeichnet. Container helfen, komplexe Inhalte zu strukturieren und zu charakterisieren. Sie sind nützlich, wenn es darum geht, längere Texte unterzubringen und Wichtiges hervorzuheben.
  • Hierarchien, Chronologien, Zusammenhänge, Abläufe und Gegensätze werden mit Linien und Pfeilen dargestellt. Ob gepunktet, gestrichelt, wellig, chaotisch oder in Treppenstufen aufsteigend – die Linie, der Pfeil und sogar der einzelne Punkt sind wichtige grafische Helfer.
  • Viele Gegenstände, die für eine Organisation relevant sind, lassen sich mit ganz einfachen Bildern darstellen. Bildsymbole können aber auch Abstraktes sichtbar machen: die Glühbirne steht für Ideen, die Waage für Ausgleich und die Haifischflosse für Gefahr.
  • Auch Personen oder Gruppen können ganz einfach visualisiert werden. Ausgangspunkt sind dabei fast immer ein O und ein umgestülptes U. Mit etwas Spiel in den Formen lassen sich so verschiedene Situationen, Gesten, Gedanken und Gefühle darstellen.
  • Schatten und Farben: In der Visualisierung nutzen wir Farben um Inhalte hervorzuheben, zu trennen und zu verbinden. Eine Sonderstellung nimmt hier die Farbe Grau ein. Grau benutzen wir hauptsächlich für Schatten und um unseren Zeichnungen Volumen zu verleihen. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Dieses Motto wertfrei auf unsere Visualisierungen angewendet, verleit unseren Zeichnungen Lebendigkeit.
  • Zum Zeichnen und Schreiben bietet es sich natürlich an, verschiedene Stifte zu benutzen. Im Kurs hatten wir dazu den "One" und den "BigOne". Letzterer ist wie der Name sagt etwas grösser und eignet sich damit vor allem für Schraffuren und Schattierungen.
Damit lässt sich also eine Vielzahl von verschiedenen Dingen schnell und zielführend aufzeichnen. Zum Abschluss ein Zusammenschnitt möglicher Einsatzgebiete... Stay tuned!

Samstag, 21. November 2015

CYP-Exkursion




Am vergangenen Mittwoch sind wir im Rahmen unseres BP-Moduls nach Zürich gereist. Es stand eine Exkursion ans CYP auf dem Programm. Hinter den drei Buchstaben steht ein Verein aus verschiedenen grossen und kleinen Banken - zu denen u.a. die UBS und die CS zählen, der sich um die überbetrieblichen Kurse für die Mitgliedsbanken kümmert. Interessanterweise ist das Konstrukt als Verein aufgebaut. Dieser übernimmt die üK und zentralisiert diese an verschiedenen Standorten in der Schweiz, damit nicht jede Bank für sich solche Kurse organisieren muss, obgleich es noch Banken gibt, die dies dennoch tun. Es wurde denn auch erklärt, dass nicht alle Banken der Schweizerischen Bankiervereinigung auch beim CYP mitwirken. Der Tag am CYP war ziemlich aufschlussreich. Es gab mehrere Bereiche, die sich mir aufgetan haben:

1. Schnuppen im Alltag

Als erster Pluspunkt ist sicherlich anzuführen, dass es uns so möglich war, einmal hautnah zu erleben, wie ein üK abläuft. Ansonsten hört man nur immer von diesen Kursen und dass darin die Theorie mit der Praxis verbunden werde - für uns im Unterricht stets als "Handlungsorientierung" beschworen. Hier hatten wir die Gelegenheit zu beobachten, was das heisst, als die Lernenden eine fiktive Familie Vögeli von ihren Finanzdienstleistungen überzeugen mussten. Besonders interessant fand ich den Austausch der Lernenden mit ihren Lehrern. Auf 48 Auszubildende kamen drei Coaches. Auf den ersten Blick relativ wenig, allerdings sind auch in anderen Schulen nicht weniger als 16 Schüler pro Lehrer Usus. Den Umgang fand ich speziell. Zum einen wurde vieles interaktiv gestaltet, da am CYP seit kurzem voll und ganz auf Tablet-basierten Unterricht gesetzt wird. Zum anderen haben die Coaches aber dennoch grossen Wert darauf gelegt, dass das Interpersonelle nicht zu kurz kommt. Ob dieser Spagat geklappt hat, bin ich mir nicht ganz so sicher. Dafür wäre wohl ein grösserer Beobachtungszeitraum nötig gewesen.

2. Digitalisierung

Ein Aspekt, der damit rein spielt, ist die totale Ausrichtung auf die Digitalisierung ihrer Dienstleistungen in der Bank. Natürlich sehe auch ich die Vorteile, wenn der Berater ad-hoc die aktuellen Zinsen, Kurse und Daten abrufen oder mir komplexe Zahlengebilde visualisieren kann. Dass man jedoch gänzlich auf Papiere und Prospekte verzichtet, erschliesst sich mir nicht. Wie oft bin ich selbst bei einem Beratungsgespräch gewesen und war froh, dass mir der Profi am Ende eine Broschüre aushändigen konnte? Die Infos danach mühsam im Internet zusammensuchen zu müssen ist keine Alternative - ebenso wenig, sie als Mail zugeschickt zu bekommen und sie selber auszudrucken. Das ist für mich kein guter Service. Diese Ansicht ist vielleicht etwas stark vom Konsumenten geprägt, aber hey, warum nicht Beobachter, angehender Lehrer und kritischer Konsument sein? Sollte später schliesslich auch in etwa so funktionieren.

3. Money, money, money

Wenn etwas ersichtlich wurde, dann dass sich die Banken von der Finanzkrise bestens erholt haben. Geld scheint in diesem Verein nicht zu knapp zu sein. Bestens ausgerüstete Räume an bester Cluster-Lage in Zürich. Zudem die Ausrüstung der Lernenden mit eigenen Tablets und eine Schulentwicklung hin zur viralen Benutzung dieser Tablets, die von einer Langzeitstudie der Uni Zürich begleitet wird. Da diese Studie ergeben hat, dass die Schüler besser mit dem Gerät agieren, wenn es ihnen gehört, schenkt man es ihnen doch gleich. Inkl. Zubehör versteht sich. Ich fand das etwas merkwürdig und doch typisch Finanzbranche. Ich fragte und frage mich einfach, wie das in einer anderen Branche aussehen wird. Ich hoffe, in einer weiteren Exkursion noch die entsprechenden Beobachtungen machen zu können. Einer der Coachs hat uns denn auch gefragt, ob das Lehren mit Tablets bei uns auch gebräuchlich sei. Wir haben nur dezent darauf hingewiesen, dass es vielerorts halt eine Frage der (selten) zur Verfügung stehenden Mittel sei.

4. Teamteaching

Zu guter Letzt hat uns der Kurs, der von drei Coaches geleitet wurde, auch gezeigt, wie das Teamteaching im Alltag aussehen kann. Die Lehrer dort gehen nach standardisierten Lehrplänen vor, selbst die Stundeninhalte sind bis ins Detail vorgegeben. Das ermöglicht zwar, dass die Lehrpersonen nach Bedarf ausgetauscht und auch an allen Standorten eingesetzt werden können. Meines Erachtens geht dabei aber ein wichtiger Pfeiler der Didaktik verloren: das Vermitteln eigener Ansichten mit den eigenen Vorstellungen und Prinzipien. Ich kann mir zwar vorstellen, dass diese Ansichten auch in den CYP-Kursen eingebracht werden können. Diesen Beweis müsste zuerst aber jemand erfüllen... Stay tuned!


Dienstag, 3. November 2015

Einführung in Moodle, Mahara & Wiki

Nachdem es in der ersten Sitzung vor allem darum ging, sich einen Überblick zu verschaffen und die Methoden FLEMO und Lego Serious Play kennen zu lernen, stand im Mittelpunkt der zweiten Sitzung die E-Learning-Umgebung.

In Eigenregie wurde nach dem Einstieg über Moodle eine erste Mahara-Ansicht erstellt. Diese enthält neben Infos zu mir nun auch eine Übersicht über die erbrachten Leistungen sowie eine Verlinkung zu deren Ergebnissen. An und für sich scheint Mahara einfach im Umgang zu sein. Das Bausteinprinzip, um die Ansichten zusammenzustellen, gefällt. Der Texteditor wirkt allerdings etwas schwerfällig. Dennoch finde ich den Ansatz interessant, alles an einem Ort in seinem Portfolio präsentieren zu können. Selbst die Verlinkung dieses Blogs sollte kein Problem sein.

In einem zweiten Teil ging es darum, das so genannte Pecha Kucha Präsentationsformat kennenzulernen. Der Vortragende trägt in sechs Minuten und 40 Sekunden 20 Folien vor. Das ergibt 20 Sekunden für jede Folie. Der Vortrag ist so in der Länge eingeschränkt. Sofern sich der Redner nicht zu sehr stressen lässt, ergibt sich dadurch eine interessante Fokussierung auf die Kernthemen. Wir werden diese Vorstellungsvariante anwenden, um über unseren Besuch eines Kleinbetriebs zu berichten, der im Verlauf des Jahres ansteht.

Im weiteren Verlauf der Stunde sind wir noch auf die Begriffe Rubrics, Lernjob und Checklisten zu sprechen gekommen:
  • Unter Rubrics versteht man ein Bewertungsraster, das die Beurteilung einer Leistung nach objektiven Kriterien ermöglicht. Deren Anwendungsgebiete sind schier endlos. Auch die meisten Leistungen in diesem Kurs oder die Vielzahl an schulischen Bewertungen wird mit Rubrics durchgeführt. Eine Offenlegung dieser Raster kann zu grösserer inhaltlicher Transparenz und besserer Klarheit der Leistungsanforderungen führen, wie sie für einen guten Unterricht durchaus wünschenswert ist.
  • Als Lernjob wird ein Auftrag zusammengefasst, den die Lernenden zumeist in Eigenregie absolvieren. Er kann in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit absolviert werden müssen. Das Ziel ist die Eigenverantwortung der Lernenden zu fördern. Als Output des Lernjobs dient am Ende oft eine Art Projektarbeit oder ähnlich. Vor allem wenn der Lernjob aus mehreren Teilen besteht, kann das Resultat sehr vielschichtig sein und der eine Teil auf dem anderen aufbauen.
  • Checklisten? Was sind Checklisten?
Soviel zu den ersten beiden Sitzungen... stay tuned!